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Was ist Atomkraft?
Als Atomkraft versteht man alle Technologien die die Energie in den Atomen nutzt um Strom oder Wärme zu erzeugen. Atome sind winzig kleine Bausteine aus denen alles im Universum besteht.
Um in einem Atomkraftwerk Strom erzeugen zu können benötigt dieses einen Kernbrennstoff in den meisten Fällen Uran. Um Uran zu erzeugen muss man große Mengen an Uranerz in Minen abbauen und dieses dann mit Säuren in aufwendigen Verfahren behandeln. Hierbei entsteht dann der benötigte Kernbrennstoff auch Yellowcake genannt. Allerdings kann man nur sehr wenig Kernbrennstoff aus dem Uranerz gewinnen und es bleiben viele unbrauchbare Rückstände übrig. Sowohl das Uran, als auch die Rückstände sind giftig und radioaktiv, Radioaktiv bedeutet, dass die Uranatome langsam von selbst zerfallen und dabei Teilchen aussendet. Diese ausgestrahlten Teilchen können die Zellen, also die Bausteine aus denen Menschen, Tiere und Pflanzen aufgebaut sind, beschädigen, wodurch alle Lebewesen krank werden oder sterben können.
Deshalb müssen die Rückstände in den Minen sicher gelagert werden und verpackt werden, damit keine Strahlung nach draußen dringen kann. Das Uran aus der Mine muss sicher zum Atomkraftwerk transportiert und in den Reaktorraum gebracht werden. Auch ist das Uranerz ein fossiler Brennstoff, das heißt er ist nur begrenzt auf der Erde vorhanden, sodass den Atomkraftwerken irgendwann der Brennstoff ausgehen wird.
Um aus dem Uran jetzt Strom zu erzeugen, muss es in kleinere Atome gespalten werden. Hierzu beschießt man das Uran mit Teilchen, wodurch dieses sehr schnell zerfällt und weitere Teilchen abstrahlt. Damit die Strahlung im Kernreaktor nicht nach draußen kommen kann, ist dieser mit einer starken Betonschicht umgeben. Die abgestrahlten Teilchen spalten weiteres Uran, wodurch dieses weiter zerfällt. Es entsteht eine Kettenreaktion, die sehr viel Wärme erzeugt. Diese man nutzt, um Wasser verdampfen zu lassen. Der Wasserdampf treibt dann eine Turbine an, die Strom erzeugt. Die Kühlung des Reaktors ist hier sehr wichtig, denn sonst kann der Kernbrennstoff schmelzen und den Reaktor zerstören. Dies ist zum Beispiel 1979 in den USA passiert, als im Kernkraftwerk Three Mile Island die Kühlung nicht funktionierte.
Im Kernkraftwerk Fukushima in Japan kam es 2011 nach einem Erdbeben mit Tsunami ebenfalls zu einer Kernschmelze wobei viel Radioaktivität nach draußen gelang und ein großes Gebiet verseucht wurde. Nachdem der Brennstoff zerfallen ist, wird er aus dem Reaktor geholt. Er ist aber immer noch so heiß und erzeugt Wärme, dass er noch mehrere Jahre in einem Wasserbecken gekühlt werden muss. Danach muss er sicher verpackt werden und gelagert werden. Denn dieser Brennstoffabfall ist immer noch radioaktiv und das über teilweise noch mehrere Millionen Jahre. Früher wurde der Abfall einfach ins Meer gekippt, wodurch dort die Umwelt stark verseucht wurde. Heute sucht man nach einem Ort, am besten tief unter der Erde, wo man den Abfall sicher lagern kann. Tatsächlich hat man in Deutschland aber noch keinen geeigneten Ort gefunden, der auch dauerhaft sicher ist. Bis dahin liegen die Abfälle deshalb in oberirdischen Zwischenlagern.
Die ganze Nutzung der Atomkraft stellt eine Gefahr für Mensch und Umwelt dar und verursacht enorme Kosten für die Menschen in Deutschland, während die Kernkraftunternehmen viel Geld dabei verdienen. Und den ganzen Aufwand und das Risiko nehmen wir nur auf uns, um Wasser heiß zu machen.
Bildergalerie Atomkraft
Die BUNDjugend Bayern und die Atomkraft
Atomkraft Protest und Widerstand seit der Gründung
Die BUNDjugend Bayern kämpft seit ihrer Gründung gegen Atomkraft und für die Energiewende. Für diese gesellschaftliche Auseinandersetzung hat die BUNDjugend Bayern viele kreative Aktionsformen entwickelt. So ist zum Beispiel unser fliegendes AKW längst Kult in der Anti-Atom-Bewegung.
Jugend in der Anti-Atom-Bewegung
Bei diesem gesellschaftlichen Tauziehen erlebt die BUNDjugend Bayern immer wieder Erfolge, aber auch Niederlagen. Doch die BUNDjugend Bayern engagiert sich beständig jedes Jahr bei vielen Demos, Aktionen und bei den Castor-Blockaden im Wendland. Dabei verfolgt die BUNDjugend Bayern nicht nur das Ziel: alle AKWs so schnell wie möglich abzuschalten, sondern ermöglicht immer wieder Jugendlichen ihren Platz in der Anti-Atom-Bewegung zu finden. Denn der Anti-Atom-Protest ist ein generationenübergreifender Protest, der von der Breite und den vielen engagierten Generationen seit Wackersdorf lebt.
Surfen & Mitmachen
Denn obwohl der Atomausstieg mittlerweile Gesetz ist und 2022 das letzte deutsche Atomkraftwerk vom Netz gehen wird, gibt es weiterhin Grund zu demonstrieren. So ist das Problem der Endlagerung von Atommüll auch weiterhin nicht gelöst und die JBN setzt sich dafür ein, dass bei der Endlagersuche auch die Stimmen der Umweltverbände und er Bürger vor Ort gehört werden.
Außerdem haben viele Nachbarländer von Deutschland in Grenznähe Atomkraftwerke stehen, die teilweise noch deutlich älter als die deutschen Kraftwerke sind. Im Sinne einer internationalen Anti-Atom-Bewegung sind wir hier deshalb weiterhin aktiv bis die Atomkraft weltweit der Vergangenheit angehört.
Die zentralen Forderungen der Resolution lauten: Atomkraft ist keine Brücken-, sondern eine Risikotechnologie!
Die BUNDjugend Bayern fordert:
• Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen!
• Keine staatliche finanzielle Unterstützung von Atomindustrie und Atomforschung durch die Bundesrepublik Deutschland und den Freistaat Bayern!
• Ersatz durch den Einsatz erneuerbarer Energien!
• Die Betreiber müssen AKWs selbst und ausreichend versichern!
• Trennung von Netz und Betreiber!
• Suche nach neuen sicheren Endlagern!
• Keine Exporte von Atomtechnologie!
In der nachfolgenden Download-Box kannst du unsere Position zu Atomkraft nachlesen, die am 25. März 2011 auf der JVV verabschiedet wurde. Außerdem findest du dort auch noch die Position von 2008, damit du dir ein Bild über die Entwicklung in Sachen Atomkraft seit der Ankündigung die Laufzeiten der Atomkraftwerke in Deutschland zu verlängern, machen kannst.