Energiewende
Jeden Tag, wenn wir das Licht einschalten, Radio hören oder im Internet surfen brauchen wir Strom. Aber wie wird dieser Strom eigentlich erzeugt?
Was sind erneuerbare Energien?
Es gibt verschiedene Arten von Energien. Erneuerbare Energien sind Energien, die es unendlich gibt und sich immer wieder erneuern. Hierzu gehören zum Beispiel Sonnenenergie, Windenergie und Wasserkraft. Das Gegenteil zu den erneuerbaren Energien sind die fossilen Energien, diese gewinnt man durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdgas und Erdöl. Von diesen fossilen Brennstoffen gibt es nicht unendlich viel auf der Erde und sie brauchen Millionen von Jahren um sich zu regenerieren, das heißt sich zu erneuern.
Die Umstellung von fossilen Energien und Atomenergie auf erneuerbare Energien nennt man Energiewende.
Warum machen wir die Energiewende?
Der Klimawandel durch die Erderwärmung ist ein großes Problem. Um den Klimawandel zu stoppen ist es schon zu spät, aber wir können versuchen die Folgen möglichst gering zu halten. Das geht zum Beispiel indem wir möglichst wenig Treibhausgase, wie Kohlenstoffdioxid (CO2) und Methan (CH4) in die Luft pusten. Bei der Energieerzeugung mit Kohle oder Öl entsteht viel von diesen Treibhausgasen, die schlecht für die Umwelt sind. Strom kann auch in einem Atomkraftwerk als Kernenergie erzeugt werden. Dort wird der Strom mit Hilfe des Stoffes Uran erzeugt. Uran ist aber ein giftiger Stoff, der eine gefährliche Strahlung hat. Diese Strahlung ist so gefährlich, weil sie unsere Zellen – das sind ganz kleine Bausteine aus denen Menschen, Tiere und Pflanzen aufgebaut sind – zerstört. Die Atomkraftwerke sind von einer dicken Betonschicht umgeben, damit die Strahlung nicht nach draußen gelangt.
Wenn Energie mit Uran erzeugt wird, entsteht radioaktiver Abfall. Dieser Atommüll ist ein Problem, da von ihm noch sehr, sehr lange die gefährliche Strahlung ausgeht. Deswegen muss er auch in speziellen Behältern, die die Strahlung abhalten, verstaut werden. Außerdem weiß niemand so genau, wo der ganze Atommüll gelagert werden soll, bis er nicht mehr gefährlich ist. Nicht nur der strahlende Atommüll ist ein Problem, es kann auch zu einer Katastrophe, wie 2011 in Fukushima kommen. Das kann passieren, wenn die Betonschicht, die das Atomkraftwerk umgibt durch ein Erdbeben kaputt geht und nicht mehr dicht ist, sodass die giftige Strahlung nach draußen gelangt. Dann werden viele Menschen wegen der Strahlung sehr krank, die ganze Umgebung ist jahrelang verseucht und unbewohnbar. Nach dem schrecklichen Unfall in Fukushima beschloss die deutsche Regierung bis 2022 alle Atomkraftwerke in Deutschland abzuschalten.
Kernenergie kann für Menschen und Tiere gefährlich sein. Energiegewinnung durch fossile Brennstoffe, wie Kohle und Öl, sind nicht gut für die Umwelt. Deshalb wird versucht, weniger Energie aus fossilen Brennstoffen und Uran zu erzeugen, sondern mehr erneuerbare Energien zu nutzen.
Wie kann erneuerbare Energie gewonnen werden?
Solarenergie / Photovoltaik oder einfach Sonnenenergie
Hier wird das Licht der Sonne, das auf eine Solarplatte auftrifft mit einer bestimmten Technik in elektrische Energie, also Strom oder in Wärme umgewandelt. Oft befinden sich diese Solarzellen auf Dächern oder auf Wiesen.
Windenergie
Hier werden die Flügel von Windrädern und -mühlen vom Wind bewegt und diese Bewegung wird dann in elektrische Energie (Strom) umgewandelt. Auch den Wind nutzen Menschen schon sehr lange. Windräder, Drachen und auch Segelschiffe zeigen, wie stark der Wind ist.
Wasserkraft
Hier wird die Bewegung des fließenden Wassers in elektrische Energie (Strom) umgewandelt. Dies geschieht beispielsweise durch eine Wassermühle an einem Fluss oder wenn das in einem Stausee gespeicherte Wasser beim Abfließen Wasserräder in Bewegung setzt. Wasserkarft ist eine alte und erprobte Technik.
Bioenergie
Hier werden tierische und pflanzliche Abfallstoffe in Biomasseheizwerken und Biogasanlagen in elektrische Energie (Strom) oder Wärme umgewandelt.
Erdwärme
Die Erde ist in ihrem Inneren sehr heiß. Diese Hitze kann ebenfalls genutzt werden, um Energie zu gewinnen.
Bildergalerie Energiewende
Die Vorteile der Energiewende
• Die Umwelt wird weniger zerstört und verschmutzt, da weniger Energie durch fossile Brennstoffe erzeugt wird und somit weniger Treibhausgase in die Luft gelangen.
• Es gibt weniger Atommüll der entsorgt werden muss und die Risiken der Atomkraft sinken, wenn weniger Energie in Atomkraftwerken erzeugt wird.
• Es wird weniger fossile Energie gebraucht, also muss sie nicht mehr teuer importiert – das heißt nach Deutschland gebracht – werden.
• Die begrenzten Ressourcen, wie Erdöl oder Kohle werden geschont und nicht aufgebraucht.
Die Problematik der Energiewende bei der Umsetzung:
• Wind- und Solarenergie sind vom Wetter abhängig, das heißt, dass nur Energie erzeugt werden kann, wenn es windig ist beziehungsweise wenn die Sonne scheint.
• Wasserkraft und Windenergie sind ortsabhängig, das heißt, dass es nur sinnvoll ist dort Windräder aufzustellen, wo es oft Wind gibt und Wasserkraftwerke nur an einem Fluss beziehungsweise an einem Stausee zu bauen.
• Große Solar- und Windkraftanlagen benötigen viel Platz und stören oftmals das schöne Landschaftsbild.
• Es ist sehr teuer neue Kraftwerke und Stromleitungen zu bauen. Allerdings ist es auf lange Sicht gesehen wahrscheinlich günstiger auf erneuerbare Energien umzustellen und neue Kraftwerke zu bauen als bei der Nutzung der fossilen Energieträger zu bleiben, weil die fossilen Brennstoffe immer teurer werden, da es immer weniger von ihnen gibt.
Was kann jede*r Einzelne tun?
Jede*r kann zur Energiewende beitragen, auch du!
Das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG):
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz ist ein Gesetz, das seit 2000 in Deutschland gilt und immer wieder verbessert und angepasst wurde. Es besagt, dass die deutsche Stromversorgung immer mehr aus erneuerbaren Energien bestehen soll. Bis zum Jahr 2020 soll mindestens 35% und bis 2050 mindestens 80% des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien kommen.
Außerdem bestimmt das Gesetz wie hoch die Preise für den Strom aus erneuerbaren Energien sein dürfen.
Viele Länder der ganzen Welt haben sich das EEG zum Vorbild genommen und ähnliche Programme entwickelt. Unter anderem Großbritannien und Japan.
Ökologische Streitpunkte bei der Energiewende:
Die Energiewende wird auch kritisch gesehen:
• Die großen Flächen die mit Solarzellen bestückt werden, könnten landwirtschaftlich zum Beispiel durch den Anbau von Lebensmitteln genutzt werden.
• Große Windparks stellen eine Gefahr für Vögel und Fledermäuse dar.
• Die Errichtung von Staudämmen und Talsperren ist ein starker Eingriff in die Natur.
• Beim Aufbauen eines Stausees wird ein großer Bereich überschwemmt und es geht Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen verloren.
• Es besteht das Risiko eines Dammbruchs.
Zusammenfassung