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Großdemonstration: Lützi bleibt!

Du willst wissen, worum es in Lützi geht? Es geht um den Verlust von Heimat und den Abbau von Braunkohle - und das mitten in der Klimakrise. Lies mehr!

26.04.2022

Lützerath ist ein kleines Dorf in Nordrhein-Westfalen. Sehr klein inzwischen, denn es ist nicht mehr viel übrig. Die meisten Bewohner*innen von Lützerath wurden in den letzten Jahren umgesiedelt, ihre Häuser wurden abgerissen. Im Wesentlichen steht nur noch ein Hof. Er gehört dem Landwirt Eckardt Heukamp, der sich lange gegen seine Enteignung gewehrt hat. Aber am 28. März 2022 hat das zuständige Oberverwaltungsgericht dem Kohlekonzern RWE gestattet, die Grundstücke von Eckardt Heukamp räumen zu lassen und die Reste von Lützerath auch noch zu zerstören. Wozu? Um Braunkohle abzubauen, die unter Lützerath liegt. Mitten in der Klimakrise, und obwohl Lützerath jenseits der 1,5 Grad-Grenze für Deutschland liegt, sollen noch 2022 Zuhause zerstört werden, um diese klimaschädlichste Art der Energiegewinnung für die Profite eines Konzerns zu ermöglichen.Das darf nicht sein! Und um das klarzumachen, waren wir am 23. April mit BUNDjugendlichen aus ganz Deutschland und über 2000 weiteren Klimagerechtigkeitsaktivist*innen in Lützerath. Wir waren laut für 1,5 Grad, für Klimagerechtigkeit, für Erneuerbare Energien, für ein Ende der Nutzung fossiler Energieträger, für unsere Zukunft und für ein gutes Leben für alle. Wir fordern vom Kohlekonzern RWE und von der Landesregierung von NRW, diesen Wahnsinn zu stoppen.

Die Urteilsbegründung des Oberverwaltungsgerichts von NRW liest sich wie ein Hohn an die junge Generation und die Bewohner*innen von Lützerath, sowie von allen weiteren bedrohten Dörfern. Dort wird erklärt, dass es nicht darauf ankommt, ob die Braunkohle unter Lützerath überhaupt notwendig ist, um Energiesicherheit in Deutschland zu gewährleisten. Es reicht schon, dass die nahegelegenen Kohlekraftwerke aus dem Tagebau Garzweiler mit Kohle versorgt werden und die Beschaffung von weiter her aufwändiger wäre. Außerdem wird behauptet, dass die Verstromung der Braunkohle mit dem Bundesverfassungsgerichtsurteil zum Klimaschutz vom vergangenen Jahr vereinbar sei. Da vom Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung ausgerechnet wurde, dass Deutschland seinen Beitrag zu 1,5 Grad nicht mehr einhalten kann, wenn die Kohle unter Lützerath verbrannt wird, und eine Erderwärmung von über 1,5 Grad massive Auswirklungen auf die Lebensgrundlagen von Menschen heute und in Zukunft haben wird, ist das schwer nachvollziehbar.

Es ist an der Politik, den rechtlichen Rahmen so zu verändern, dass das Recht auf eine lebenswerte Zukunft höher gewertet wird als das Recht darauf, Kohle zu verbrennen.

Lützerath bleibt! Alle Dörfer bleiben!

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